ZUGGRUPPEN

1984 gaben sie sich den Namen “Schwarzbroicher Buure.” Am Anfang war die Truppe noch recht klein, bestehend aus Jecken aus Heidberg und Schwarzbroich, doch schon damals mischten sie mit Wagen und Fußgruppe kräftig im Dorfkarneval mit. Legendär ist bis heute das „Weltkugel-Desaster“ von 1989. Der Plan war, eine riesige Weltkugel aus Gips auf ihrem Wagen zu präsentieren. Leider war die Erdanziehung stärker als die Konstruktion – die Kugel plumpste bei einer Probefahrt am Mittwoch vor Weiberfastnacht Herunter und zerfiel in tausend Teile. Weltuntergangsstimmung? Natürlich nicht! Die Buure ließen sich nicht unterkriegen: Über Nacht wurden Bettlaken gefärbt, getrocknet und bemalt,  bis eine neue Weltkugel für den Zug am nächsten Tag einsatzbereit war. Ergebnis: Der Zug war gerettet und die Buure um eine Anekdote reicher. Ob Clowns (1992) oder Sarottis (1999) – die Kostüme der Buure orientierten sich stets am Motto. Wer heute am Zugweg in Voiswinkel steht, trifft auf die Schwarzbroicher Piraten. Seit 2022 segeln sie mit Augenklappe, Schatzkarte und Säbel durchs Dorf.

Mittlerweile sind die Buure eine 40-köpfige Fußgruppe inklusive vieler Kindern. Rund vier Wochen dauert die Vorbereitung, bevor es dann am Karnevalsfreitag zum Schminken, gemeinsamen Essen und schließlich zum Zug geht. Danach geht es für die besonders Ausdauerstarken unter den Buure weiter in die Halle zum Feiern. Doch die Buure sind nicht nur für bunte Kostüme und gute Laune bekannt. Sie haben auch Voiswinkeler Karrnevalsgeschichte geschrieben: Sechs Dreigestirne stammen bereits aus ihren Reihen, angefangen 1988 mit der ersten weiblichen Jungfrau in Voiswinkel bis hin zum Dreigestirn 2008. Damit sind sie sozusagen eine Dreigestirn-Schmiede und ein Beweis dafür, dass die Voiswinkeler Karnevalsgene über Generationen weitergetragen werden.