SESSIONSORDEN
Session 2017/18
Vom Motto zum Sessionsorden - Ein kreativer Weg Ein kreativer Weg
Jedes Jahr zur Jahreshauptversammlung bittet der Präsident der IVK im Verlauf des Abends um Vorschläge für das neue Sessionsmotto. Ein Vorschlag wird schließlich von einer Jury ausgewählt. Der Vorschlag soll treffend, möglichst kurz, einzig und originell sein und sich auf das Leben im Dorf beziehen. Wenn das Motto dann auch noch in Reimform seinen Weg findet und den Zuggruppen und Wagenbauern in den nächsten Monaten, bis zum Weiberfastnachtszug, viel gestalterische Möglichkeiten einräumt, dann ist das Ziel erreicht.
Ähnlich sieht es beim Sessions-Orden aus. Ausgangspunkt für die kleine, bunte Metall- oder Gußplatte ist die Verkündung des neuen Mottos im Mai. Ab diesem Zeitpunkt läuft der Countdown und der Kreativität sind dann fast keine Grenzen gesetzt. Ob kreisrund, oval, eckig oder in Form eines Vielecks, in flacher Ausführung, oder dreidimensional gestaltet, einfarbig oder in Color – es gibt unendliche Gestaltungsmöglichkeiten und Kombinationen. Selbst praktische, im Orden integrierte Applikationen sind denkbar, wie z.B. ein Flaschenöffner, oder ein ausdrucksstarkes, drehendes Bauteil, dass mit einem Bolzen gehalten wird und einen Montageprozess erfordert.
Nur wenige Einschränkungen sind gegeben:
1.) Die endgültige Ausführung des Ordensentwurfs muss der Manufaktur rechtzeitig vorliegen, damit der wichtige Termin der Jecken, der 11.11. eines jeden Jahres, unbedingt eingehalten wird. Die Vorlaufzeit liegt bei ca. sechs Wochen, besser plant man aber großzügig mit zwei Monaten. Je früher das finale Design zu einer Bestellung führt, je entspannter fiebern die Jecken auf den Tag der Auslieferung hin.
2.) Das Motto soll sich ausdrucksstark als Schriftzug im Orden wiederfinden. Die Farben der Gesellschaft, grün, weiß und rot, die Jahreszahl, der Ortsname „Voiswinkel“, sowie das Kürzel der Interessensgemeinschaft, „IVK“, müssen abgebildet werden und traditionell darf der Fuchs in diesem Ensemble natürlich auch nicht fehlen.
3.) Schließlich sollen die im Orden enthaltenen Abbildungen und Botschaften nicht verletzende oder diskriminierende Gestalt annehmen, sondern positive, vereinende Elemente und eine ausgelassene, freudige und unbeschwerte Stimmung sollen vermittelt werden.
Kurz und gut: Bevor der eigentliche Spaß, die Bekanntmachung des Ordens mit dem Moment der Sessionseröffnung beginnen kann und die ersten Orden an Dreigestirne, Senatoren und Vorstände, aber auch an die vielen unentbehrlichen, stillen und helfenden Hände im Hintergrund verliehen werden können, müssen sich die Designer den oben beschriebenen Anforderungen stellen. Damit aber nicht genug der Herausforderungen, denn in einem Sessionsorden spiegelt sich, bewusst oder unbewusst, auch der Zeitgeist wieder. Die sprachliche Ausdrucksform des Mottos, Formgebung und Farbgestaltung, oder die gewählten Materialien, einschließlich der angewendeten Fertigungsprozesse sind hierfür nur einige Merkmale. Das Spektrum reicht von beklebten CD-Rohlingen bis zu detailverliebten Exemplaren aus Metall, die auf einer CNC-Maschine bearbeitet werden und in denen Grafiken und Schriftzeichen mittels Laser eingraviert sind. Hinzu kommt die vielfältige Auswahl des Halsbands: Einfache und unifarbige Kordeln stehen gedrillten, mehrfarbigen Varianten gegenüber. Die Verwendung eines etwa zwei Zentimeter breiten Halsbands mit zwei oder gar drei bunten Streifen steht auch zur Auswahl und manche Orden sind sogar exquisit mit einem bedruckten Lanyard bestückt.
Das diesjährige Motto „Für Uns Total Normal – Multikulti Karneval“ bietet eine Grundlage für viele Interpretationen.
Nachfolgend einige Stichworte: Toleranz, Freude, Unbeschwertheit, Heimat, Verbundenheit, Frohsinn, das (jecke) Miteinander, Frieden, Vielfalt, schlicht weg die Facetten des Lebens in allen Farben, richtungsneutral, grenzenlos und gesellschaftsübergreifend.
Wie stellt man nun so viele Attribute auf einer begrenzten Fläche von ca. 100 mm x 120 mm ausdrucksvoll dar? Karneval hat sowohl lokalen, wie regionalen Bezug und je nach Blickwinkel auch globalen Charakter. Eine grenzüberschreitende Angelegenheit, in der „Multikulti“ ein vielfältiges Gesellschaftsleben repräsentiert.
Dieser Umstand wird durch den farbenfrohen Schriftzug in der äußeren Kreisfläche des aktuellen Ordens ausgedrückt. Hier finden sich in dem Wort „UNS“ die Farben der IVK wieder, die ebenfalls in Südeuropa präsent sind. In einem anderen Wort wird z.B. ein farblicher Bezug zu unseren direkten Nachbarn in Holland und in Frankreich hergestellt. Betrachtet man den Orden aus dem Blickwinkel der Karnevalisten, so ist unser Dorf von mehreren Hochburgen umgeben, die die fünfte Jahreszeit in jecker Koexistenz feiern und ihre Umzüge abhalten. Da darf der Voiswinkeler Weiberfastnachtszug als Keimzelle des lokalen närrischen Treibens natürlich im IVK-Orden nicht fehlen. Augenscheinlich zieht unser Umzug Menschen unterschiedlicher Herkunft und Nationalität an. Zu guter Letzt gibt der Sessions-Orden 2017/18 auch noch einen Ausblick in die Zukunft: Was wäre, wenn Voiswinkel pünktlich zum Fastelovend Besuch aus dem All erhielte? Der Fuchs befindet sich hier gerade im Anflug auf das „Dorf im Grünen“. Beim genauen Betrachten wird ersichtlich, dass die fliegende Untertasse mit bunten Positionslichtern in den Regenbogenfarben ausgestattet ist, eben multikulti und ganz normal. An dieser Stelle sei abschließend auch auf die gute und freundliche Unterstützung unserer Manufaktur, Fa. REU, hingewiesen.
Danke & Alaaf.